Spieler aus Deutschland verzocken 70 Milliarden Euro jährlich
Aus einer Bewertung des Glücksspielstaatsvertrags, der 2011 von den Bundesländern unterzeichnet wurde geht hervor, dass die Spieler in Deutschland im Jahr 2013 über 70 Milliarden Euro für Glücksspiel ausgegeben haben. Davon alleine wurden 48 Milliarden Euro bei staatlich regulierten Spielen, wie beispielsweise bei Lotto, in Spielbanken und in Wettbüros ausgegeben. Im Internet zu tippen wird aber immer beliebter und in den letzten zwei Jahren hat sich die Summe der Ausgaben verdreifacht, genauer gesagt verspielten die deutschen 17 Milliarden Euro im Internet, unter anderem auch bei Slots.
Das bedeutet, dass der Glücksspielstaatsvertrag seinen Zweck noch nicht richtig erfüllt hat, da die Internet Glücksspiele nicht reguliert sind und der Vertrag eigentlich vorsieht, dass die Ausgaben bei illegalen Glücksspielen im Internet eingedämmt und reguliert werden sollen. Generell ist es aber nicht illegal bei ausländischen Seiten zu spielen, da das europäische Recht hier greift.
Eine Regulierung ist zum Beispiel durch die Vergabe von 20 Sportwettenkonzessionen der hessischen Landesregierung vorgesehen, die das online Angebot der Anbieter regulieren sollen. Da es aber über 40 Bewerber gab, und nur 20 Lizenzen, reichten diejenigen, die nach der Vergabe leer ausgingen Klage ein. Einer der Anbieter, die klagten war Tipico, einer der größten Anbieter von Sportwetten in Deutschland, der Online Sportwetten und Wettbüros betreibt. Durch die Klagen hat sich die Vergabe der Sportwettenlizenzen verzögert und es ist nicht klar, wann diese in Kraft treten werden.
Der Glücksspielstaatsvertrag sieht eine Regulierung des Glücksspiels in Deutschland vor, sowohl innerhalb des Landes, als auch online. Zweck der Vereinbarung der Bundesländer ist es illegales Glücksspiel zu verhindern, die Spielsucht einzuschränken, Jugendliche über Glücksspiel aufzuklären und Rahmenbedingungen für das Angebot zu schaffen. Bisher war das Ergebnis ernüchternd, da es noch keine Regulierungen für Online Glücksspiel gibt. Dadurch entgehen dem deutschen Staat natürlich auch Einnahmen durch Steuern.
Quelle: www.spiegel.de